CHWOLF kritisiert den Abschuss eines Jungwolfes in der Augstbordregion scharf

Stellungnahme / Medienmitteilung des Verein CHWOLF vom 22.12.2016

CHWOLF ist mit dem Vorgehen des Kantons Wallis und der vom BAFU legitimierten und erteilten Abschuss- bewilligung absolut nicht einverstanden! Das Vorgehen der Rudelregulierung, bei der ersten und noch nicht einmal ein Jahr bestehenden Wolfsfamilie im Wallis, ohne jegliche Verfügbarkeit von Langzeit-Monitoringdaten und ohne irgendeinem speziell auffälligen Verhaltensvorkommnis, ist absolut unseriös und kurzsichtig
Einige Risse, die für die Abschussbewilligung relevant waren, gehen eindeutig zu Lasten menschlichen Versagens beim Herdenschutz. Diese hätten nicht dem Wolf angelastet werden dürfen!

Grundsätzlich bemüht sich der Kanton Wallis und viele seiner Nutztierhalter viel zu wenig und nicht seriös genug um den Herdenschutz. Würden die Behörden dieselbe Energie und Zeit und gleichviel Geld in den Herdenschutz stecken anstatt in die Verfolgung der Beutegreifer, wären sie heute beim Herdenschutz viel weiter und hätten mit Sicherheit weniger Probleme mit den Wölfen.

Hoffen, dass der Abschuss eines Jungwolfes auf die restlichen Rudelmitglieder eine abschreckende Wirkung zeigt und sie sich anschliessend möglichst aus Siedlungen fern halten, zeigt nur, dass die verantwortlichen Personen nicht wirklich wissen was sie tun. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine unspezifische Rudelregulierung extrem heikel ist und kaum die erhoffte Wirkung zeigen wird. Sie kann sogar das Gegenteil von dem bewirken, was man erreichen wollte. Zum Beispiel können frühe Verluste in einem Rudel die Reproduktion ankurbeln und zerstörte Familienstrukturen können im Folgejahr zu mehr Schäden bei Nutztieren führen.

Wenn der Kanton Wallis sich weiterhin so gegen die Natur entscheidet, wird dies immer mehr zu einem Eigentor bezüglich seines Tourismus. Das Wallis entwickelt sich scheinbar zunehmend zu einem Natur-intoleranten Gebiet.

Ein erfolgreiches Zusammenleben von Mensch und Wolf ist nur mit Respekt, Verständnis und Toleranz gegenüber der Natur möglich

>>>  gesamte Stellungnahme / Medienmitteilung des Verein CHWOLF vom 22.12.2016 als pdf

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